Die Lebensgeschichte von Udara Sajith

Aus dem Englischen übersetzt v. Franziska Schiltknecht

Ich heisse Ranasinge Arachilage Udara Sajith. Am 10. Dezember kam ich im Chilaw Spital zur Welt.Meine Eltern heissen Adikaram Mudiyansalage Indrani Jayalatha und RanasingheArachilage Wikramapala.Ich habe 3 Brüder und bin der jüngste. Ich besuchte die CII/Karakkuwa Sugathananda Maha Vidyalaya Schule, wo ich nur Grad 8 erreichen konnte.

Mein Vater war ein Schreiner und hatte ein rechtes Einkommen. Doch leider zündeten eifersüchtige Leute die Schreinerei an und mein Vater wurde dabei verletzt. Nach diesem Vorfall hatten wir grosse finanzielle Schwierigkeiten, wegen den medizinischen Behandlungen und weil wir die Kunden für die verbrannten Möbel entschädigen mussten. Wir waren gezwungen Land zu verkaufen.

Aus dieser Situation musste ich die Schule verlassen und mit meinem Bruder Arbeit suchen, um meine Familie zu unterstützen. Ich machte verschiedene Jobs und arbeitete auch als Hilfsarbeiter auf dem Bau. Für eine kurze Zeit arbeitete ich in einem Touristenhotel. In dieser Zeit begann ich auch mit anderen herumzuhängen, kam in Kontakt mit Drogen und verlor meine Stelle. Nachdem ich meine Stelle verloren hatte, hatte ich auch keine Perspektive und war Drogenabhängig.

Ich fand dann eine Stelle in einer Bar, gewöhnte mich aber schnell an den Alkohol und auch mein Bruder, der dort arbeitete wurde alkoholabhängig.

Mein Bruder hatte in dieser Zeit eine gewalttätige Auseinandersetzung und wurde für 21 Tage inhaftiert. Ich wollte ihn rächen und musste dann selber für 2 Wochen in Haft. In dieser schwierigen Zeit beschlossen meine Eltern aufs Land zu ziehen und mein Bruder ging zur Armee.

Obwohl mein Vater noch immer an den Folgen der Verbrennungen leidet stellte er Räucherstäbchen und Dochte für die Oellampen her. In dieser sehr belastenden Situation hörten wir von Sarvodaya, die in unserem Dorf tätig ist, von der Ausbildungswerkstatt für Schreiner.

Mein Vater wollte, dass ich sein Handwerk erlerne und sehr widerwillig beschloss ich dennoch mich dort zu melden. Ich kam 2 Wochen nach Beginn des Ausbildungskurses an. Zu Beginn wollte ich das Programm mehrmals beenden, doch mit der Zeit wurde mein Interesse an dieser Arbeit geweckt. Ich lernte die anderen Lehrlinge kennen, wir waren wie die Kinder einer grossen Familie.

Wir konnten uns glücklich schätzen vom Lehrmeister Saman Jalage betreut zu werden, der uns unterstützte und wie ein Vater zu uns war. Alle waren gleich, niemand wurde diskriminiert.

Zu Hause schlief ich bis 10 oder 11 Uhr am morgen, da ich keine Perspektive für den Tag hatte. Am Anfang war es für mich daher schwierig schon um 5 Uhr morgens aufzustehen, aber ich gewöhnte mich daran. Wir Lehrlinge machten alles zusammen. Zuhause bettete ich nie, aber hier lernte ich mein Bett zu machen, unsere Zimmer, die Werkstatt und auch die Umgebung sauber zu halten. Aber nicht nur das auch mit meinem Innenleben kam ich wieder mehr und mehr ins Reine.

Am Morgen versammelten wir uns für eine Morgenzeremonie und wir sangen zusammen Lieder, damit wir geistig für den Tag erfrischt waren. Unser spiritueller Lehrer gab uns Anleitungen und Führung ohne jede Diskriminierung, danach konnten wir mit einem frischen und reinen Geist unser Frühstück einnehmen. Wir wurden angeleitet anständig zu essen und danach alles sauber abzuwaschen.

Die Aktivitäten des Tages begannen damit, dass wir die Oellämpchen vor einer Statue Lord Buddhas anzündeten und Buddha ehrten. Unser geehrter Lehrer Mr. Jalage führte uns die verschiedenen Werkzeuge vor und zeigte uns wie sie zu gebrauchen sind. Wir lernten alle Verbindungen kennen, die für den Möbel- und Hausbau notwendig sind.

Nach einem Arbeitstag kamen wir zurück in unsere Zimmer und nach dem Duschen nahmen wir am „Familientreffen“ teil mit frischem Geist und einem erfüllten Herzen. Am Anfang konnte ich meinen Namen nicht sagen und mich vorstellen. Aber mit dem Training von Sarvodaya lernte ich meine Scheu überwinden. Jetzt kann ich frei sprechen.

Wir hatten auch die Gelegenheit zur Unterhaltung: Lieder, Theater und vieles mehr. Auch Meditation wurde angeboten. Am Abend besprachen wir alle gemeinsam das Programm für den nächsten Tag. Nach dem Nachtessen gingen wir alle früh zu Bett und schliefen ein mit der Aussicht am nächsten Tag wieder viele neue Dinge zu lernen.

Als ich die Ausbildung begann, hatte ich keine Ahnung von „Inches“ und „Foot“ oder „Yard“. Während der Ausbildung lernte ich all die Masseinheiten kennen und habe viele verschiedene Möbel hergestellt, und dies in kurzer Zeit.

In den folgende 6 Monaten in diesem Ausbildungsprogramm lernte ich nach einem Stundenplan zu arbeiten. Zu Beginn der Ausbildung konnte ich nicht einmal ein kleines Stück Holz sägen, doch jetzt kann ich selbständig veschiedene Möbel herstellen.

Ich bin nun ein Fachmann und nicht nur ein Handlanger, dank dem Training von Sarvodaya. Besonders als einer von uns Lehrlingen krank war hielten wir zusammen und wir waren wie Brüder einer Familie. Wir waren alle sehr traurig, als das Training beendet war. Nachdem ich die Lehre erfolgreich beendet hatte, ging ich zurück in mein Dorf und arbeitete während vier Monaten in einer Schreinerei.

Obwohl ich nun mein Geld verdiente, begann ich wieder in meinen alten Gewohnheiten zu leben, weil ich mit den Kollegen von früher zusammen war. Aus diesem Grund begab ich mich wieder in die nähe des Ausbildungszentrums in Matale.

Obwohl ich hart arbeite, ist es extrem schwierig ein vernünftiges Einkommen zu erlangen. Durch Sarvodaya erlernte ich das Grundwissen.

Ich möchte weiterlernen, neue Designs entwickeln und weiterkommen, damit ich mich selber unterhalten kann. Ich bin nun in der Lage mein eigenes Geschäft aufzubauen. Aber es fehlen mir noch wichtige Maschinen und Werkzeuge, dazu müsste ich noch mehr finanzielle Mittel haben, damit ich eine Möbelwerkstatt aufbauen kann.

Danke

Udara Sajith